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1982-1985 Geschäftsbereich Neue Dienste

Telefonbau & Normalzeit (TN) hat als Kommunikationsunternehmen seinen Schwer-punkt in der Sprachkommunikation; Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von ein-fachen bis komplexen Telefonanlagen. Parallel zur reinen Sprachkommunikation gibt es den großen, in sich geschlossenen Bereich der Datenverarbeitung und Datenkommunikation, der seine eigenen Sys-teme und Lösungen anbietet.

Der Wunsch der wirtschaftlichen Zielgruppen / Anwender nach einer schnellen und vor allem einer Layout-gerechten schriftlichen Kommunikation bestand bereits gegen Ende der 1970ziger Jahre. Bis dahin war ein Fernschreiber in den meisten Unter-nehmen das Maß der Dinge zur Übertragung von Mitteilungen. Naturgemäß war der Schriftvorrat eines Fernschreibers für normale Geschäftskorrespondenz allerdings ungeeignet. Erst durch den wirtschaftlichen Einsatz der Fax-Geräte ab Ende der 1970ziger Jahre konnte hier Abhilfe geschaffen werden. Die Übertragung der Schrift-stücke erfolgte als nichtsprachlicher Dienst über die Telefonleitung. Allerdings war es nur möglich bereits vorhandene, oder an anderer Stelle erzeugte Schriftstücke zu übertragen.

Um diesen Umstand zu beseitigen, entstanden in einer beispielhaften Zusammenarbeit der klassischen Büromaschinenindustrie mit dem Fernmeldetechnischen Zentralamt in Darmstadt (FTZ), elektronische Schreibsysteme, ausgestattet mit einem speziellen Speicher. Mittels des von der Deutschen Bundespost eingeführten neuen Dienstes „Teletex“, (nicht zu verwechseln mit Teletext=== Überschrift === beim Fernsehen), war es möglich ein Schriftstück jederzeit direkt und absolut Layout-gerecht an ein ver-gleichbares Schreibsystem zu übermitteln. Ein besonderes „Schmankerl“ dieser elektronischen Schreibmaschine war - neben der Übertragungsfähigkeit - die Möglichkeit während der Eingabe eines Schreibens die sofortige Fehlerkorrektur, sowie die be-liebige Reproduktionsfähigkeit des gleichen Schreibens durch den Speicher. Das Schreiben mit Durchschlagspapier wie auf einer normalen Schreibmaschine konnte entfallen. Ein vorzügliches Verkaufsargument.

Die Forderung der wirtschaftlichen Zielgruppen nach einer schnellen, exakten und umfassenden schriftlichen Kommunikation war damit erfüllt. Für TN ergab sich somit die einmalige Chance, neben der reinen Sprachkommunikation für unsere bisherigen Zielgruppen ein neues und lukratives Geschäftsfeld zu eröffnen.

Mit großem Erfolg konnte Telefonbau & Normalzeit in den Jahren 1982 bis 1985 mit dem Produkt TENOTEX ein neues Standbein etablieren. Hersteller dieser elektro-nischen Schreibmaschine war die Firma Olympia, die als Büromaschinenhersteller bereits im Markt etabliert war und mit TN eine Kooperation als Vertriebskanal hatte. Aufgrund der Absatzmengen war die TENOTEX natürlich im TN-Design.

Durch die rasche Entwicklung von elektronischen Bürosystemen unterschiedlicher Hersteller der Jahre 1982 bis 1990 etablierte sich der Begriff „Bürokommunikation“ als Synonym für eine leichtere, effizientere und informativere Schreibtischarbeit, die auf allen hierarchischen Ebenen im Unternehmen umfassende und unmittelbare Entscheidungen garantiert.


1985-1990 Geschäftsbereich Informationssysteme (GI)

Wie bereits erwähnt, war der Druck der Zielgruppen und Anwender nach immer schnellerer und umfassenderer Kommunikation hoch und hat die entsprechenden Medien einerseits zu immer höherer Spezialisierung und andererseits zu immer größeren Leistungen veranlasst.

Im Bereich der Sprachkommunikation ist diese Entwicklung durch ISDN und die dazu gehörenden Systeme und entsprechenden Leistungsmerkmalen in ihrer funktionellen Bandbreite von TN ausreichend dokumentiert.

Im Bereich der Datenkommunikation wurden die Speichervolumina, die Verarbei-tungsgeschwindigkeiten und die Integrationsfähigkeit der Systeme um ein vielfaches erweitert. Diese Entwicklung setzte sich in beiden Kommunikationsbereichen fort, wobei sich die Innovationszeiten ständig verkürzten. Dabei laufen die beiden Kom-munikationswege aufeinander zu: denn Kommunikation sollte nicht nur - wie bei den Datensystemen - an und von zentralen Stellen aus möglich sein, sondern auch - wie bei den Sprachsystemen - von dezentralen Stellen aus.

Die Selbstverständlichkeit, mit der das Telefon zur Kommunikation genutzt wird, machte die Überlegung verständlich, mit der gleichen Selbstverständlichkeit die Datenkommunikation zu nutzen.

Natürlich waren schon damals Sprach-/ und Datenkommunikation auch direkt vom Arbeitsplatz aus möglich; allerdings war der erforderliche technische Aufwand sehr hoch, da die Kommunikationssysteme nur auf unterschiedlichen Netzen betrieben werden konnten. Wie konnte nun diesem kommunikativen „Insel-Dasein“ begegnet werden?

Kommunikation sollte aber integrativ, d.h. idealerweise mit nur einem System und nur einem Netzwerk für alle Kommunikationswege möglich sein. Allerdings erfordert ein solches System ein hohes Maß an Flexibilität, denn nicht jeder Arbeitsplatz benötigt alle Dienste. Diese Flexibilität lässt sich nur durch Modularität erreichen. Modularität bedeutet exakt die Leistungen am Arbeitsplatz zu haben, die da auch tatsächlich benötigt werden.

Mit der Einführung des modularen Datensystems ISY im Jahre 1984/1985 war der tatsächliche Grundstein für eine kunden- und ergebnisorientierte, erfolgreiche Umsetzung der Zusammenführung von Sprach- und Datenkommunikation mit einem System und einem Netzwerk gelegt.

Die parallel in diesen Jahren in Zusammenarbeit mit dem FTZ forcierte Entwicklung des ISDN (Integrated Services Digital Network) ergab für TN eine völlig neue Herausforderung im Bereich der Sprachkommunikation und hat folgerichtig zur Hannover Messe 1984/1985 mit dem Konzept INTEGRALKursiver Text die Integration von Sprach-, Daten,-Text- und Bildverarbeitung auf den Weg gebracht.

Dieses Konzept beinhaltete von der organisatorischen Planung über die physi-kalische Installation bis zur permanenten Betreuung als Dienstleistung alles aus einer Hand.

Und somit war Bürokommunikation als Oberbegriff für eine umfassende und effiziente Büroarbeitsplatzumgebung systemtechnisch endgültig etabliert.


1985-1989 GI-TN Datensystem ISY

Um den Begriff Modularität in organisatorischer, systemtechnischer und wirtschaftlicher Hinsicht zu erfüllen, wurde das Datensystem ISY eingeführt. Isy ist ein multifunktionales Mehrplatzsystem, das Datenverarbeitung und Kommunikation von jedem Arbeitsplatz aus in allen Bereichen integrativ miteinander verbindet (Abb.1).

(Abb.1)

Als modulare Systemfamilie, deren Komponenten es dem Anwender ermöglicht, an jedem Arbeitsplatz exakt die Leistung einzusetzen, die er dort tatsächlich benötigt; und zwar ohne auf die Möglichkeit einer Erweiterung verzichten zu müssen.

Die Komponenten

Die Bildschirm-Module

gibt es als 12“, 15“ und 15“ Monochrom- und einen Farb-Bildschirm. Die Bildschirme sind dreh- und schwenkbar und haben eine entspiegelte Frontscheibe. Die Informationen werden auf 29 Zeilen á 80 Zeichen in grüner Farbgebung dargestellt. Der Farbschirm kann aus einer Palette von 64 Farben acht Farben gleichzeitig darstellen. Zur Strukturierung der Informationen stehen Video-Attribute wie: Invertieren, Unterstreichen, halb-hell, doppelt breit, doppelte Helligkeit und Überlagern zur Verfügung. (Abb.2)

Alle 256 Zeichen sind vom Anwender frei bestimmbar und werden gemeinsam mit der jeweiligen Anwendung aufgerufen. Damit stehen jedem Nutzer nahezu unendlich viele Zeichensätze zur Verfügung.

(Abb.2)

Die Tastatur

besteht aus einer deutschen Schreibmaschinentastatur, internationaler Zehnertastatur und Tasten für die Funktionsauswahl. Sie ist frei beweglich und entspricht allen Anforderungen der Ergonomie.

Das Rechner-Modul

Herzstück des Rechnermoduls ist der Intel-Chip iAPX 80186, mit einer Taktfrequenz von 8 MHz. Das Modul verfügt über 256 KB-MOS-Speicher, die sich in Schritten von 256 KB bis auf 1 MB erweitern lassen. Die entsprechenden Steckerleisten und Anschlüsse sind im Modul enthalten. Für den Anschluss von Peripheriegeräten stehen 2 x RS 232c und 1x Centronics-Schnittstellen zur Verfügung. Die gleichfalls vorhandene RS 422-Schnittstelle macht es möglich, bis zu 6 Arbeitsplätze miteinander zu vernetzen. Um auch bei der Dialogverarbeitung optimale Antwortzeiten zu erreichen, wurde diese Schnittstelle für eine Übertragungsgeschwindigkeit von 1,8 MBit/sec. ausgelegt. Die 256 KB-Speichermodule (Abb.3) sind so aufgebaut, dass sie der Anwender ohne Werkzeug einbauen kann. Ein einfacher Mechanismus fixiert sie im Rechnermodul:

Bildschirm, Tastatur und Rechnermodul bilden somit die Basis-Konfiguration eines multifunktionalen Arbeitsplatzes, der sich - entsprechend der jeweiligen Anforderungen - um weitere Module ergänzen läßt. Der besondere Clou ist dabei die Technik, mit der sich diese Ergänzungen durchführen lassen: Das Rechner-Modul (Abb.4) hat auf der rechten Seite eine offene Steckerleiste mit 120 Anschlüssen, an die das jeweils nächste Modul einfach angesteckt wird: völlig ohne Kabel (X-Bus)! Der Verschlussmechanismus sorgt für eine einwandfreie und funktionelle Verbindung zwischen Buchse und Stecker.

Ein zu dieser Zeit einzigartiges Novum war die Tatsache, daß eine solche Hardware-Erweiterung ohne den Einsatz eines Systemspezialisten erfolgte, da das Betriebssystem der Isy die Installation selbständig erkannte und der Anwender ohne Unterbrechung weiterarbeiten konnte.

In diesen Jahren ist kein Rechnersystem bekannt, das über diese einfache und wirtschaftliche Möglichkeit verfügte. Heute ist diese Möglichkeit als Plug&Play Standard und nicht mehr wegzudenken.

(Abb.3) (Abb.4)
Abb.3 und Abb.4



Die Massenspeicher-Module

Kleinstes Modul ist das Doppel-Floppy-Modul, das aus einem Kontroller und 2 Floppy-Disc-Laufwerken in modernster 5 ¼ „ Slim-Line-Technik, mit einer Kapazität von 630 KB je Laufwerk, besteht.
Aufzeichnungsdichte 96 tpi (Tracks per Inch) (Abb.5).

Das Winchester/Floppy-Modul steht in drei Varianten zur Verfügung, die sich hinsichtlich der Speicherkapazität des Winchester-Laufwerks unterscheiden. Jedes Modul besteht aus dem Kontroller, dem Winchester-LW mit einer formatierten Kapazität von 10 oder 20 MB und einem Floppy-Laufwerk mit 630 KB (Abb.6).
Die mittlere Zugriffszeit des Winchester-LW beträgt 80 ms. Der Kontroller kann bis zu 2 Winchester Laufwerk und 1 Floppy-Laufwerk betreiben. Damit hat der Anwender die sehr kostengünstige Möglichkeit, seine Speicherkapazität durch Einstecken eines zweiten Winchester-Moduls bedarfsgerecht zu erweitern. Für noch höhere Verarbeitungsgeschwindigkeiten und Speicherkapazitäten steht ein weiteres Winch-/Floppy-Modul zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um ein Mehrplatten-Winchester-Laufwerk, mit einer formatierten Kapazität von 32,5 MB und einer mittleren Zugriffszeit von 40 ms. Um alle erforderlichen Ausbauvarianten realisieren zu können, gibt es Module, die jeweils über einen Kontroller und ein Winchester-LW verfügen; das Winchester /Kontroller-Modul. Auch dieser Kontroller kann 2 Winchester Laufwerke betreiben. Die Plattenkapazität dieses Moduls beträgt 10, 20 und - als Mehrplattenlaufwerk - 32,5 MB formatierte Speicherkapazität.

(Abb.5) (Abb.6)
Abb.5 + Abb.6



Das Graphik-Modul

Mit Hilfe dieses Moduls läßt sich jeder Arbeitsplatz ohne Austausch des Bildschirms zur Grafikstation erweitern. Da sich die gesamte Logik zur Ansteuerung von Monochrom und Farbgraphik in diesem Modul befindet, steuert es - beim Einsatz eines 15“ Farbbildschirms - auch die Farbgraphik. Jeder Punkt im Bildschirmspeicher des Graphik-Moduls stimmt exakt mit jedem Punkt im Zwischenspeicher des Rechnermoduls überein. Damit wurde die Möglichkeit geschaffen, Text und Graphik auf dem Bildschirm zu überlagern und gleichzeitig darzustellen. Die Graphikauflösung beträgt horizontal 720 Punkte und vertikal 348 Punkte. Diese sehr feine Auflösung erlaubt eine ausgezeichnete Präsentation am Bildschirm. (Abb.7)

(Abb.7)

Die Stromversorgung

Zur Stromversorgung besitzt das System externe Netzteile. Da sich wegen der Modularität des Gesamtsystems im Voraus niemals festlegen lässt, wieviele Komponenten zu einem Arbeitsplatz zusammengesteckt werden, ein überdimensioniertes Netzteil „für alle Fälle“ aber nicht wünschenswert erschien, wurde auch die Stromversorgung in einzelne Module aufgeteilt. Benötigt der Anwender für einen Arbeitsplatz mehr als ein Netzteilmodul, so wird ein weiteres Modul hinzugefügt (Abb.8). Die Anzahl der Module ist durch eine entsprechende Codierung gekennzeichnet, so dass nur die - entsprechend dem Strombedarf - tatsächlich benötigten Netzteile zum Einsatz kommen.

(Abb.8)

Die Drucker

Ergänzt werden die Isy-Systemkomponenten durch Drucker unterschiedlicher Technik und Leistungsklassen. Es gibt Typenrad-, Matrix- und Zeilendrucker, sowie bürofreundliche Tintenstrahl- und Laserdrucker. Zur Graphikausgabe stehen Plottersysteme zur Verfügung.

Die Software

Nicht nur die Hardware, sondern auch die Software entspricht in Aufbau und Bedienbarkeit für den Anwender den neuesten Erkenntnissen. Basis aller Software ist das Betriebssystem TNOS. Dieses (TN-Operating-System) begründet die hohe Leistungsfähigkeit für interaktive Echtzeit-Anwendungen. Es ist sehr effizient, leicht erweiterbar und gut konfigurierbar. Seine modulare Struktur und die sorgfältig geplanten Erweiterungsmöglichkeiten bieten die ideale Umgebung für Entwicklung und Ablauf der Anwenderprogramme. TNOS besitzt viele Eigenschaften, die es von Betriebssystemen kleinerer Computer unterscheidet. Seine Multitask- und Multipartition-Fähigkeit gestatten es, eine Reihe von Vordergrund-Systemaktivitäten gleichzeitig abzuwickeln. Die Hintergrund-Dienstprogramme umfassen eine Vielzahl von Spul- und Kommunikations-Dienstprogrammen sowie Batchprozesse. Darüber hinaus enthält das Betriebssystem TNOS drei zusätzliche Betriebssysteme: MS-DOS Version 2 von Microsoft, CP/M-86 von Digital Research und TNIX, eine UNIX-Level-5-Version von Bell-Laboratories. Die systemabhängigen Teile dieser 3 Betriebssysteme (das BIOS) wurden implementiert, um die TNOS-Umgebung voll zu nutzen. Sie erlauben es, dem TNOS-Anwender, per Tastendruck zwischen TNOS, MS-DOS, CP/M-86 und TNIX-Anwendungen umzuschalten ohne das System neu laden zu müssen. Die Dateien für alle vier Umgebungen können gleichzeitig auf der Winchester-Platte und die Daten leicht aus einem Untersystem in ein anderes Untersystem transferiert werden. In einem Mehrplatz-System kann der Anwender ohne lokalen Massenspeicher z. B. CP/M-86 und MS-DOS sowie den Speicherbereich der Master-Hauptstation benutzen. Dadurch ist es möglich, zahlreiche Anwenderprogramme für bekannte Personal-Computer einzusetzen. Innerhalb der TNOS-Umgebung steht eine Reihe von Programmiersprachen zur Verfügung: Cobol - Fortran - ANSI77 - Pascal - ISO Version 5 - Basic (Compiler und Interpreter) - ANSI78 - C für TNOS - C für TNIX - Assembler für Intel 8086/80186 - Assembler Sprache. Jede dieser Sprachen entspricht dem derzeitigen Standard. Erweiterungen erhöhen ihre Nützlichkeit. Da alle Sprachen eine gemeinsame Aufruffrequenz benutzen, kann der Software-Entwickler Module, die in unterschiedlichen Sprachen geschrieben wurden, mischen. Eine kreative Programmentwicklung erfordert qualifizierte Hilfsmittel. TN liefert deshalb eine komplette, modere Software-Umgebung: der Editor erleichtert das Schreiben und Überarbeiten von Quellcodes. Quellprogramme können außerdem mit dem Isy-Textsystem editiert werden. Das Programm „Isy-Linker/Librarien“ dient dazu, Bibliotheken von Objektcodes zu verwalten und getrennt konzipierte Programme zu binden. Mit dem Programm „Isy-Debugger“ lassen sich interaktive Fehler in Programmen beseitigen.
Ohne auf die weiteren Anwender-Programme detailliert einzugehen, sind nachfolgend nur die Namen und Funktionen genannt:

Mit Hilfe des Programms „Isy-SNA“ kann jede Arbeitsstation eines Mehrplatzsystems auf Rechner mit SNA-Netzwerk zugreifen. Dieser interaktive Zugriff ist durch 3276/3278 Emulation möglich. TN-Systeme mit Farbbildschirmen können außerdem IBM-3279 emulieren. Für den RJE-Zugriff auf Job-Aufbereitung und / oder Datei-Transfer sorgt der SNA-RJE-Arbeitsplatz-Emulator. Außerdem werden 27780/30780 und BSC-3270-Protokolle unterstützt.

Mit „Isy-X.25“ kann jede Arbeitsstation eines Mehrplatzverbundes auf öffentliche Datennetze zugreifen, die dem CCITT-Standard X.25 entsprechen. Isy-X.25 stellt die Betriebsmittel zur Verfügung, die über eine Standard-Terminal-Emulation den Zugriff zu anderen Hauptrechnern erlauben.

Isy-NET“ ermöglicht die gleichberechtigte Verbindung von einzelnen Arbeitsstationen bzw. die Verbindung mehrerer Mehrplatzstationen. Dadurch ist es jedem Ar-beitsplatz in einer Mehrplatzkonfiguration möglich, zusätzlich zu den normalerweise in der eigenen Masterstation zur Verfügung stehenden Betriebsmittel innerhalb des Netzwerkes auf die Betriebsmittel jedes beliebigen Masters zuzugreifen. Isy-NET arbeitet - unter Benutzung von Isy-X.25 - über Wähl- oder Standleitungen und über Paketvermittlungen.

Mit dem Programm „Isy-Asynchron-Terminal-Emulator“ (Isy-ATE) ist es möglich, eine als „dummes Terminal“ arbeitende TN-Arbeitsstation gemeinsam mit einem anderen Computersystem zu benutzen, das einfache, asynchrone Geräte unterstützt. Isy-ATE bietet eine Vielzahl von Übertragungs-Parametern und läßt sich sowohl interaktiv als auch als universelles Datenübertragungs-Programm einsetzen.

Die TNOS-Software-Umgebung wird - wie bereits erwähnt - durch eine komplette Reihe von Anwender-Programmen zur Büroautomatisierung abgerundet (Isy-Text, Isy-Multiplan und Business-Graphik).

Das Programm „Isy-Mail“ dient dem Nachrichten-Austausch. Mit ihm kann der Anwender Nachrichten erzeugen und dabei die Editierbefehle des Isy-Textprogrammes nutzen. Die Nachrichten gelangen in einen elektronischen Eingabespeicher, lassen sich in vom Benutzer erzeugten Dateien ablegen und/oder mit elektronischer Geschwindigkeit über Wähl- oder Standleitungen zu anderen Benutzern übertragen. Wird Isy-Mail mit Isy-NET und Isy-X.25 kombiniert, können auch Kommunikationswege in paketvermittelten Netzwerken benutzt werden.

Konfigurationen

Isy kann als Einzel- oder Mehrplatzsystem konfiguriert werden. Als kleinstes Einplatzsystem beinhaltet Isy das Zentralmodul mit 256 KB Speicher, ein Doppel-Floppy-Modul, die Tastatur und einen 12 Zoll Monochrom-Bildschirm. In dieser Konfiguration steht dem Anwender in direktem Zugriff eine externe Speicherkapazität von 1,2 MB zur Verfügung. (Abb.9)

(Abb.9) (Abb.10)

Für den weiteren Ausbau wird anstelle des Doppel-Floppy-Laufwerkes eine Kombination von einer 10 MB Winchester mit einem Floppy-Laufwerk an das Zentral-Modul gesteckt. In dieser Konfiguration stehen dem Anwender bereits 10 MB Winchester-Massenspeicher und für das Laden und Sichern der Winchester das Floppy-Laufwerk zur Verfügung (Abb.10).

Die in der Isy-Systemfamilie enthaltenen Möglichkeiten zeigen sich in vollem Umfang bei der Konfiguration eines Mehrplatzsystems. Es besteht aus einem Master und den am Master angeschlossenen Arbeitsplätzen (Abb.11). (Abb.11) Der Master umfasst - je nach Kapazitätsbedarf - ein Rechnermodul mit bis zu 1 MB Speicher und Massenspeichermodule mit einer Kapazität von bis zu 160 MB. Die an den Master angeschlossenen Arbeitsplätze bestehen aus dem Rechnermodul das sich - je nach Anwendung - in Schritten von jeweils 256 KB bis zum 1 MB-Speicher ausstatten läßt. Daneben steht jedem Arbeitsplatz die volle Massenspeicherkapazität des Masters zur Verfügung. Darüber hinaus kann der am Master installierte Drucker auch als System-Drucker konfiguriert sein. Ein Spooling-Verfahren erlaubt jedem Arbeitsplatz den Zugriff auf den Drucker, so als wäre er direkt am AP angeschlossen. Die Arbeitsplätze sind im Multidrop-Verfahren über die RS 422-Leitung mit dem Master verbunden. Die Übertragungsgeschwindigkeit auf dieser Leitung beträgt 1,8 MB/s. Der organisatorische Aufbau der Isy-Systemfamilie macht es möglich, die am Master installierten Ressourcen auch von den angeschlossenen Arbeitsplätzen genutzt werden können. Dadurch wird eine erhebliche Reduzierung der Arbeitsplatzkosten erreicht, ohne daß der Anwender auf die an den einzelnen AP benötigte Leistungsfähigkeit verzichten muß (Abb.12).

(Abb.12)


Zusammenfassung

Hardware und Software bilden bei TN-Isy eine Einheit: Eine Lösung, die dem Isy-Anwender ein Höchstmaß an Flexibilität, Wirtschaftlichkeit, Kommunikationsfähigkeit und Mobilität am Arbeitspatz bietet.

Isy wäre nicht von TN, wenn es nicht über jene Schnittstelle verfügen würde, die ihm die Welt des ISDN eröffnet. Diese ISDN-Schnittstelle erlaubt es dem Anwender, Isy ohne zusätzliche Verkabelung überall dort einzusetzen, wo ein digitales Telefon installiert ist (Abb.13).

(Abb.13)

Isy wäre auch nicht von TN, wenn sich nicht auch Bildschirmtext, Teletex und Telex über denselben Arbeitsplatz abrufen ließen.

Isy ist ein multifunktionales Mehrplatzsystem, das Datenverarbeitung und Kommunikation von jedem Arbeitsplatz aus in allen Bereichen integrativ miteinander verbindet.

KHL Nov. 2020



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