Grußwort zur Verabschiedung von Herrn Krause im Dezember 1986 durch Herrn Krenzer.

Als wohl mit Dienstältester unter meinen Kollegen fällt mir die angenehme Aufgabe zu Ihnen sehr geehrter Herr Krause im Namen der der GB-Leiter Vertrieb und Technik der GB`s zum Anlass ihres heutigen Ehrentages die herzlichsten Grüße zu übermitteln.

Sicherlich ist es der Jahreszeit angepasst in der an vielen Orten Veranstaltungen mit dem Gedanken des zu Ende gehenden Jahres stattfinde, Resümee, über Erfolge, über Ereignisse im Beruf, Veränderungen interner Ablaufe, unserer Umwelt und vieles mehr stattfinden. Nein, der Anlass unseres heutigen Zusammenseins ist viel mehr.

Unsere Absicht ist es heute, mit ihnen sehr geehrter Herr Krause über viele Stationen ihres beruflichen Wertegang nach zu denken. Über eine Persönlichkeit unseres Hauses der unser Unternehmen nicht nur in Dortmund sondern auch weit über die Grenzen von TN hinaus maßgeblich mit geprägt hat.

Achtundvierzig Jahre im Dienst einer Aufgabe und davon 40 Jahre im Dienst der TN. Dortmund. Die einzelnen Stationen ihrer beruflichen Tätigkeit wurden durch Herrn Weigel als auch Herrn Rohn bereits sehr deutlich herausgestellt es bleibt für mich eigentlich nicht mehr viel außer mit ein persönliches Erlebnis beizutragen. Es war wohl im Sommer 1954 ich war als Lehrling ein halbes Jahr bei TN und kam morgens wie gewohnt zur Arbeit in die Luisenstrasse um zu erfahren was es heute zu tun gab. In Reih und Glied am Tressen stehend delegierte mich Herr Meinhard zu Ihnen. Naja, zu Herrn Krause das musste etwas Besonderes sein wahr es auch, nach einer kurzen Einweisung erhielt ich 20 Baupapiere div. Kunden - in vorhandene Telefonapparate Gehörschutzgleichrichter einzubauen-. Ein Bauelement dessen Namen ich noch nie gehört hatte, naja was ich beachten musste hatte mir Herr Krause ja gesagt ich wusste auch dass es bei den unterschiedlichen Modellen darauf ankam den Anschluss der Höre Schnur im App zu finden. Speisespule war das Zauberwort. Ich wurde bei den meisten Kunde freundlich aufgenommen oft kam es vor dass auch andere Probleme der vorhandenen Telefonanlage mir aufgetragen wurde ob ich das immer alles richtig gemacht habe weiß ich nicht aber die Kunden waren zufrieden. Dank meinem Transportgefährt einer NSU-Fox hatte ich in zwei Tagen meine Aufträge abgewickelt und erhielt ein persönliches Lob von ihnen, auf das ich eigentlich heute noch stolz bin, auf jeden Fall ich mich noch gerne daran erinnere.

Lassen sie mich daher zu ihrem heutigen Ehrentag zurück kehren um auf einige Dinge ihrer Tätigkeit der vierzig Jahre Arbeitsleben einzugehen. Davor lag eine Zeit des zweiten Weltkrieges den sie als junger Mann aktiv miterlebt haben und der in einem Zusammenbruch einer stolzen Nation endete. Auch die Nachkriegszeit war durch die zerstörten Städte unseres Landes nicht auf Rosen gebettet und für jeden jungen Menschen galt zunächst erst mit den einfachsten Mitteln eine Existenz zum Leben zu schaffen. Die wirtschaftliche Situation der Unternehmungen hatte ihre Basis durch die Demontage der alleierten Streitkräfte ihrer Fertigungsanlagen verloren. Aber die Metropole des Ruhrgebietes hatte das Glück durch die finanzielle Unterstützung des Marshallplanes sich eine Grundlage von Kohle und Stahl zu schaffen und damit den Menschen Arbeitsplätze zu bieten. Auch für sie gab es eine neue Existenz Grundlage im Hause TN als Fernmelde-Monteur tätig zu werden. Die der durch den Krieg noch heil gebliebenen Anlagen war in ihrer Konstruktion nur noch mäßig brauchbar aber man konnte sie zum Teil zu Funktionierende Einheit wieder zum Leben erwecken. Man nannte das ganze, wenn ich mich richtig erinnere, Improvisiert zu Funktion erwecken. Mit Technik und Menschen umzugehen war für sie immer eine wichtige Grundlage um eine zukunftsweisende Existenz aufzubauen:

-Mitarbeitern zusammenhängende Funktionen zu erläutern -Ausbildung von Arbeit Abläufe jungen Menschen transparent zu machen. -Formen von Strukturen und deren Wirtschaftlichkeit zu erläutern. -Produktwissen in Form von Schulungen zu vermitteln. -Sparsamkeit transparent zu machen. -Sich in Geduld zu üben bei jungen Menschen und für Verständnis zu werben.

Ja, man könnte sicherlich noch vieles hinzufügen, alles in allem ging es ihn immer darum, Vertrauen aufzubauen und Menschen zu finden die in der Lage sein sollten gute Mitarbeiter mit tiefgreifendem technischem Talenten zu werden.

Dank mit viel Geduld und Vertrauen ist ihnen das bei vielen unserer Mitarbeiter gelungen, die heute die Grundlage guter Fachleute in unserem Unternehmen sind.
Tugenden und Initiativen die von ihnen persönlich ausgingen und dem Unternehmen die notwendige Fürsorge boten um ein gesundes Wachsen und Werden in den fünfziger Jahren zu sichern.
Mit der Pensionierung von Herrn Erlemann stiegen sie auf in die Geschäftsführung Technik und damit trat ihre Leidenschaft zu Technik etwas mehr in den Hintergrund. Die damit zugeordnete Verantwortung veränderte sich. Der Schreibtischsessel wurde kam noch kalt aber auch von dieser Stelle galt es den Ereignissen gerecht zu werden aber sie hatten für ein gutes mit und füreinander schon lange - wie vor erwähnt - gesorgt.

Neben ihrer Persönlichkeit gelten sie für Viele unserer Mitarbeiter als ein guter Lehrmeister, der in Stetigkeit, mit hohem Fachwissen und menschlicher Zuneigung, Vorbild für uns war. Dafür von uns allen ein herzliches Dankeschön mit den besten Wünschen einer guten Zeit und einem Bündel von Holzbearbeitungswerkzeugen die sie aber nicht zum Arbeiten sondern als Hobby benutzen sollten.

In dem Wissen das unsere Begegnungen mit dem heutigen Tage nicht abreißen für Sie und ihre Frau ein gutes und gesundes neues Jahr.

© 1986 Helmut Krenzer