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Raub und späte Restitution (Rückgabe)
Raubkunst-exemplarisch 1) aufgezeigt am Beispiel Harry Fuld 2) und 3)
Fuld war ein engagierter und bedeutender Sammler, wenn auch weniger bekannt als andere.
Er baute eine Sammlung mit so verschiedenen Schwerpunkten wie frühmittelalterliche Plastik, Emailien, Zeugdrucke, Renaissance-Möbel, Asiatica, und Moderne Malerei auf.
Nach Harry Fuld's Tod 1932 war die Kunstsammlung dokumentiert, fotografiert und geschätzt worden.
Es sollen 192 Stücke, davon 26 Bilder gewesen sein.
Darunter waren u.a. folgende Kunstgegenstände:
Mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten drohte alles jüdische Erbe an den Staat zu fallen und wurde beschlagnahmt, teilweise zwangsversteigert. Vieles ist verschwunden. Peter Fuld verlor in den Kriegswirren mehrere moderne Gemälde aus der Sammlung seines Vaters, die bei Freunden untergestellt waren - und blieben verschwunden. Viele Kunstgegenstände und Bilder wechselten in der Nachkriegszeit oft ihre Besitzer. Manche Teile von Sammlungen tauchten nach dem Krieg im Nachlass von Offizieren und Privatleuten wieder auf.
Die Firmenliste von TN über die Einlagerung von 156 genauer bezeichneten Nachlass-Gegenständen wird vom Geschichtsverein noch gesucht.
Auszüge aus dem Auktionskatalog der Raubkunst Zwangsversteigerung am 10. Juli 1940 siehe hier: achenbach1940_07_10.pdf 4)
Der Erbe des Gemäldes von Matisse, Paysage, Le mur rose, Harry Fuld jr., hatte in seinem Testament bereits das Vermächtnis festgelegt, dass wenn die Erben versterben, der Staat Israel Nacherbe sei. Als dann nach langen Wirren das Gemälde restauriert als Dauerleihgabe an das Musée Nationale d'Art Moderne in Paris ging, erkannten es die Erben, so dass es an die Organisation „Magen David Adom“ (Roter Schild Davids), das dortige Pendant zu unserem „Roten Kreuz“, zurückgegeben werden konnte. Die neuen - jetzt rechtmäßigen Besitzer - erklärten sich bereit, es zum untersten Schätzwert von 200.000 Euro, an das Jüdische Museum in Frankfurt zu verkaufen. Hier ist es jetzt in der Dauerausstellung zu sehen und die Geschichte zu lesen:
https://www.juedischesmuseum.de/museum/freunde-und-foerderer-jmf/unser-engagement/
Weil Peter Fuld keine jüdische Mutter hatte, galt er als „Halbjude“, in Folge dessen wohl Kunstgegenstände auch vor der Beschlagnahmung gerettet werden konnten. So vermutlich auch die „Steinberger Pietá“. Sie wurde 1953 von der Witwe Ida Fuld-Felsmann an das Liebieghaus Frankfurt verkauft, und ist dort zu sehen:
https://www.liebieghaus.de/de/einblicke/von-der-geschichte-zur-erinnerung
Eigene (Detail-)Fotos des Autors aus den Museen sind auf der Seite spurensuche zu sehen.