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Uhren- Zeitdienst- Anzeigesysteme
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Fuld's TN war Mitte des 20. Jahrhunderts eines der bedeutendsten Unternehmen in der Stadt Frankfurt. Wir machten uns auf die Suche herauszufinden, was 2022 noch davon in der Öffentlichkeit daran erinnert.
In 60326 Frankfurt am Main, Mitte der Kleyerstraße auf der Südseite, im Neubaugebiet „Galluspark“, wurde im August 1994 eine Fußgängerzone Richtung Bahngleise (Weilburger Str.) in „Harry Fuld Straße“ getauft. Ein Zeitungsartikel berichtet 2002 zum 70. Todestag von Harry Fuld darüber: Der vergessene Vater vom Gallus.
Römerberg Richtung Eiserner Steg
Exponat im HMF in Ebene 2 Themenbereich Kommunikation (unter T, direkt an der Treppe):
Die Uhr mit der einzig „richtigen“ Uhrzeit kam lange Zeit aus Frankfurt.
Wanduhr Telefonbau & Normalzeit GmbH - Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Kramer-Bauten), - Frankfurt, 1950er Jahre - Metall, Kunststoff - Christos-N. Vittoratos, Frankfurt.
Das Unternehmen T&N entstand 1937 durch die „Arisierung“ der von Harry Fuld 1899 gegründeten „Deutsche Privat Telephongesellschaft H.Fuld & Co“.
Das minimalistische Design der Uhr war 1927 entstanden und der Ästhetik des Neuen Frankfurt verpflichtet. Mitte der 1950er Jahre wurde die Uhr nochmals aufgelegt. Die Normalzeit diente insbesondere an öffentlichen Orten zur Bestimmung der offiziellen Zeit.
Exponat in Ebene 2, ganz links unten von der Uhr (bei F):
Fernsprechtischapparat „Modell Frankfurt“.
Das Telefon ist ein Designobjekt des „Neuen Frankfurt“. Der „Erfinder“ und Gründer der nach ihm benannten Telefongesellschaft war Harry Fuld. Als er 1932 starb, umfasste der Konzern über 100 Tochtergesellschaften mit insgesamt 5.000 Mitarbeiter*innen. Weil das Familienunternehmen als „jüdisch“ galt, begannen 1933 Boykott und schrittweise Enteignung von Fulds Erben unter fadenscheinigen Gründen. Sohn Peter Harry Fuld erhielt nach langwierigen Verhandlungen seine Kommanditbeteiligung an der Firma Telefonbau und Normalzeit GmbH 1951 zurück. Das Schicksal der Kunstsammlung Harry Fulds gehört zu den spektakulärsten Fällen von nationalsozialistischer Raubkunst.
(Auszug aus Broschüre „33-45 Frankfurt und der Nationalsozialismus“ Sonderausgabe zu den NS-Ausstellungen, Dez. 2021)
Beschreibung am Exponat:
In Frankfurt entstand im Rahmen eines Gestaltungswettbewerbs das „Bauhaus-Telefon“.
Fernsprechtischapparat „Modell Frankfurt“ - Harry Fuld & Co. Telephon- und Telegraphenwerke - Frankfurt, um 1934 - Bakelit, Metall - Museum für Kommunikation, Frankfurt.
1899 gründete Harry Fuld mit Carl Lehner die „Deutsche Privat Telephongesellschaft H.Fuld & Co.“ Beim 1927 von Fuld ausgerufenen Wettbewerb für ein Tischtelefon gab es keinen Sieger. Fuld verarbeitete die Vorschläge von Richard Schadewell in einem neuen Modell. Das Telefon entsprach dem sachlichen Stil der Zeit und gehörte zum Frankfurter Register. Hier wurden alle Produkte im Stil des Neuen Frankfurt gelistet.
Städtische Galerie Schaumainkai 71
In der Liebieghaus Skulpturensammlung waren Sammlerobjekte jüdische Bürger Frankfurts, wie auch der Erben von Harry Fuld verteten. Siehe Von der Geschichte zur Erinnerung, eine sehr interessante, bebilderte Geschichte der Fuld'schen Kunstsammlung von den Autorinnen Dr.Iris Schmeisser, Leiterin Provenienzforschung und historisches Archiv & Anna Heckötter, Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Provenienzforschung (Liebieghaus).
Weitere Informationen zur Fuld'schen Kunstsammlung
sehen Sie hier
Schaumainkai 53
2004 war im MfK zu Ehren von Harry Fuld's 125. Geburtstag im Eingangsbereich eine Vitine mit 15 Telefonen aus der Zeit der Gründung 1899 von Priteg/TN bis in die 1960er Jahre ausgestellt gewesen.
2022 ist MfK ist im Untergeschss diese Präsentationswand komplett dem „Modell Frankfurt gewidmet.
Die kleinen Bilder unten zeigen nach „klick“ die Details dieser Präsentation:
Das Sammlungsdepot des MfK in Heusenstamm bietet die weltweit größte Sammlung von Telefonen, darin noch mehr TN-Apparate und auch Fallwähleranlagen. Jeden ersten Freitag im Monat sind dort weitere Exponate von TN nach Anmeldung zu besichtigen.
Im Rothschild-Palais, Untermainkai Ecke Bertha-Pappenheim-Platz
Dieses Landschafts-Gemälde, das Matisse 1868 auf Öl mit dem Titel Korsika malte, hatte 1917 Harry Fuld für seine umfangreiche Kunstsammlung erworben und seinem Sohn Peter Fuld vererbt. Mit vielen anderen Kunstgegenständen war es als Raubkunst der Nazis jahrzehntelang verschollen. 2010 konnte es schließlich vom Museum erworben werden. Die wechselvolle Geschichte der Rückgabe lesen Sie auf nachfolgenden Bildern.
Weitere Informationen zur Fuld'schen Kunstsammlung
sehen Sie hier.
Börneplatz
ISG (Stadtarchiv) im Karmeliterkloster
An dieser Stelle möchten wir erwähnen, dass wir uns seit geraumer Zeit bemühen, im öffentlichen Bereich der Hochhaus-Neubauten am Güterplatz eine Gedenktafel oder Vitrine installiert zu bekommen, die an Fuld und die frühere Nutzung des TN-Areals erinnert. Ebenso ist eine weitere Gedenktafel an der Aussenwand des ehem. Fabrikgebäudes in der Kleyerstr. im Gespräch.